Geschichte und Porträt
Der hartnäckige Einsatz für eine kantonale Erwachsenenmaturitätsschule hat sich gelohnt: Die AME bürgt dafür, dass Menschen Zugang zu höherer Bildung erhalten, unabhängig von ihrer Erstausbildung und ihrer Lebenssituation. Ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit.
Geschichte der AME
Der AME geht es wie manchen ihrer Studierenden: Die stürmischen Kämpfe der Jugend liegen hinter ihr. Nun steht sie in der Blüte ihres Lebens.
Doch blenden wir zurück: Anno 1992 wurde die Aargauische Maturitätsschule für Erwachsene geboren, eine Antwort auf die vergleichsweise tiefe Maturitätsquote im Kanton Aargau. Die Anfänge waren nicht leicht. Es brauchte grossen Einsatz von Schulleitung und Lehrpersonen, um die AME neben den sechs traditionellen Kantonsschulen zu etablieren.
Die AME heute
In der Zwischenzeit gehört die AME selbstverständlich zur Aargauer Bildungslandschaft. Nicht nur das: Sie hat auch bewiesen, dass sie fähig ist, sich neuen Bedürfnissen in einer veränderten Gesellschaft anzupassen. Zusätzlich zum Maturitätslehrgang wurde 2003 der Vorkurs Pädagogik aufgebaut. 2007 kam die Passerelle dazu. Mit den drei Studiengängen, die zum Zugang zu verschiedenen Hochschulen führen, hat die AME ihr Angebot für unterschiedliche Lebenssituationen und Ausbildungsziele erweitert.
2019 wird die AME zu einem Teil der Neuen Kantonsschule – zwei innovative Schulen unter einem Dach. Frisch gestärkt beginnt so ein neuer Lebensabschnitt.
Meilensteine
Die AME ist…
eine Schule der zweiten Chance für bildungsinteressierte Erwachsene, die auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium an einer Hochschule anstreben.
In den drei Studiengängen Maturitätslehrgang, Passerelle und Vorkurs Pädagogik I bereiten wir Menschen mit unterschiedlichen Lebenssituationen und Ausbildungszielen vor auf eine akademische Ausbildung. Maturitätslehrgang und Passerelle führen zur Zulassungsberechtigung zum Studium an einer Universität oder ETH. Der Vorkurs Pädagogik zielt auf die Studienangebote der Pädagogischen Hochschulen für die Kindergarten- und Unterstufe oder Primarstufe.
Bildung, durch Erfahrung bereichert
Die AME leistet einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit: Wir verschaffen Menschen Zugang zu höherer Bildung, denen dieser Zugang zuvor aus verschiedensten Gründen verschlossen war. Ein durchlässiges Bildungssystem mit vernetzten Bildungswegen ist umso wichtiger in einer Zeit, in der lebenslanges Lernen und kontinuierliche Weiterbildung Voraussetzung sind für eine erfolgreiche Berufskarriere.
Für uns sind Umwege in der persönlichen Bildungsbiografie interessant. Die Berufs- und Lebenserfahrung, die unsere Studierenden mitbringen, ergänzen die Bildung, die sie bei uns erwerben, machen sie ausgewogener und reichhaltiger.
Bildung als Weltorientierung
Wir verstehen Bildung nicht einfach als Mittel zum Zweck, sondern als umfassende Orientierung in der Welt, die eine vertiefte Teilhabe an Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft, am Leben als Ganzem erlaubt. Von unseren Studierenden erwarten wir geistige Offenheit und die Bereitschaft, sich auf neue Fragen und Denkweisen einzulassen.
Bildung für erwachsene Menschen
Wir sind uns der besonderen Herausforderungen bewusst, die ein Unterricht für erwachsene Menschen mit sich bringt. An der AME hat sich von Anfang an die sogenannte Verbundmethode bewährt, eine Kombination aus Präsenzunterricht und Selbststudium, die heute unter dem Titel «Flipped Classroom» als innovativ gilt. Im vorbereitenden Selbststudium erarbeiten die Studierenden sich Grundlagenwissen, im Unterricht werden Aufgaben zu Wissensanwendung und -transfer gelöst und besprochen. Die Lehrpersonen vermitteln Zugänge zum Stoff, setzen Schwerpunkte und zeigen Zusammenhänge auf. Zu diesem Zweck nutzen sie auch digitale Mittel.
Das Lernen lernen
Der hohe Anteil an selbständiger Lernzeit verlangt von unseren Studierenden einiges an Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen. Unsere Lehrpersonen unterstützen sie mit grossem fachlichem, pädagogischem und menschlichem Engagement auf diesem herausfordernden Bildungsweg. Die AME besuchen heisst: das Lernen lernen. Lehrende und Lernende tragen gemeinsam bei zu einem kooperativen, vertrauensvollen Schulklima, in dem sich hohe Ziele erreichen lassen.